Baustile
Im historischen Innsbruck
sind in erster Linie Bauten aus
der Gotik, der Renaissance
und dem Barock zu finden.
Noch zu erwähnen sind
zahlreiche Wohnhäuser und
öffentliche Bautwerkeaus der
Zeit des 19. Jahrhunderts im
Stil des Historismus
(Übernahme vergangener
Baustile, etwa Neoromanik,
Neogotik, Neorenaissance,
Neobarock etc.).
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dazu.
Gotik
Die Gotik umfasst allgemein
in Österreich den Zeitraum
von ca.1250-1520, dauert in
Tirol aber einige Jahrzehnte
länger. Vor der Gotik gab es
die Romanik (Rundbogenstil),
danach die Renaissance.
In Tirol fallen die Höhepunkte
der Gotik in die Zeit von
Herzog Friedrich IV. mit der
leeren Tasche, Erzherzog
Sigmund dem Münzreichen
und tlw. noch Kaiser
Maximilian I. Das Goldene
Dachl und zahlreiche
Altstadthäuser gehen auf die
Baumeisterfamilie Türing
zurück.
Städte: Im Tiroler Raum Inn-
Salzach-Typus mit Erkern,
Grabendächern, großem
Marktplatz, gotischem
Stadtturm und Rathaus,
Giebeldächern
(Treppengiebel), Lauben,
Rippengewölben in den
Hauseingängen u. a.
•
Hofkirche außen
(Spitzbogenfenster,
Höhendrang,
Strebepfeiler) - das Innere
wurde im Barock
umgestaltet
•
Zahlreiche Altstadthäuser
(Erker, Grabendächer,
spitzbogige Lauben,
Treppengiebel)
•
Goldenes Dachl (auf dem
Dach die aufstehenden
Krabben, Gewölbe unten
über dem Brunnen und
oben in der Loggia)
•
Die Renaissancehelme
beim Turm der Hofkirche
und beim Stadtturm
wurden später unter
Erzherzog Ferdinand II.
aufgesetzt. Typisch für die
Gotik ist der spitze Helm,
wie er bei der St. Jakobs-
Kirche vor dem barocken
Bau bestand.
Renaissance
In Italien tritt die Renaissance
schon bald nach 1400 auf, bei
uns erst ab ca. 1510/20. Für
den Tiroler Raum hat sie,
ähnlich wie für
Gesamtösterreich, keine
große Bedeutung erlangt.
Große Bauten gibt es nur
wenige, meist beschränkt sich
der Stil auf Dekoration,
Fenster- und
Türeinrahmungen sowie
Innenausstattungen.
In Tirol fällt sie vor allem in
die die Zeit von Kaiser
Ferdinand I. (Enkel von Kaiser
Maximilian I.) und Erzherzog
Ferdinand II. Doch schon
unter Kaiser Maximilian I.
zeigt sich der Übergang von
der Gotik zur Renaissance,
bezeichnet als
maximilianischer
Übergangsstil.
•
Silberne Kapelle (Anbau
der Hofkirche als
Grabkapelle von Erzherzog
Ferdinand II. und seiner
ersten Gattin Philippine
Welser)
•
Portal zur Hofkirche
•
Schloss Ambras
•
Trautsonhaus in der
Herzog-Friedrich-Straße
(gotisches Haus mit
Renaissancemalereien)
Barock und Rokoko
Der Barock umfasst ungefähr
die Zeit von 1620-1770,
wobei man von ca. 1740-
1770 vom Rokoko spricht. In
Tirol ist dieser Stil häufig
vertreten, in Innsbruck vor
allem durch die Bauwerke der
Familie Gumpp. Auf dem
Land wurden viele gotische
Kirche barockisiert bzw.
zahlreiche Barockkirchen neu
errichtet.
Erzherzog Leopold V., Claudia
de' Medici und ihre Söhne
Erzherzog Ferdinand Karl und
Erzherzog Sigismund Franz
ließen bedeutende
Barockbauten errichten. Für
die Zeit des Rokoko ist Maria
Theresia als Herrscherin
zu nennen, welche die
Hofburg umbauen und die
Triumphpforte (Klassizismus)
errichten ließ.
•
Jesuitenkirche und
Mariahilfkirche
(Frühbarock, ähneln stark
der Renaissance)
•
Dom zu St. Jakob
(Einschwingen der
Fassade, Aufschwingen des
Giebels, ovale Fenster,
illusionistische
Deckenmalerei innen)
•
Altes Landhaus (bewegte
Fassade, prächtiges
Stiegenhaus)
•
Helblinghaus (Barock,
Aufschwingen des oberen
Fassadenteils, Stuck)
•
Hofburg (Rokoko,
illusionistische
Deckenmalerei im
Riesensaal, Stiegenhaus)
•
Stiftskirche Wilten
(Barock, schwerer und
symmetrischer Stuck,
kleine Fresken)
•
Basilika Wilten (Rokoko,
große Deckenfresken,
leichter und
asymmetrischer Stuck)
Historismus (19.
Jahrhundert)
Ab ca. 1830 wird in der
Architektur vom Historismus
gesprochen - vergangene Stil
werden aufgegriffen und neu
interpretiert: Neoromanik,
Neogotik, Neorenaissance,
Neobarock etc. Bestimmte
Bauaufgaben werden
bestimmten Stilen
zugeordnet. Da die
eigentliche Gotik die Zeit der
großen Kirchen und
Kathedralen war, werden nun
solche kirchliche Bauten
gerne in der Neugotik
errichtet. Als Beispiel sei die
St.-Nikolauskirche genannt.
Ebenso wird für Kirchen gerne
die Romanik als Vorbild
genommen, so etwa bei der
Herz-Jesu-Kirche in der
Innsbrucker Innenstadt, der
Neuen Höttinger Kirche und
der Pradler Pfarrkirche.
Zahlreiche Bürgerhäuser sind
der Neogotik und dem
Neobarock zuzuordnen, etwa
am Adolf-Pichler-Platz, in der
Maximilianstraße und im
Stadtteil Saggen.
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