Annasäule (Maria-Theresien-Straße)

Am 26. Juli 1703, dem Festtag der hl. Anna, verließen im Zuge der Kampfhandlungen des "Boarischen Rummels" die letzten bayerischen Truppen Tirol. Aus Dankbarkeit darüber gelobten die Tiroler Landstände 1704 die Errichtung einer Dankessäule, wobei es sich eigentlich um eine Mariensäule handelt. Diese Kämpfe waren ein Teil des Spanischen Erbfolgekriegs. Durch die Heirat von Philipp dem Schönen, dem Sohn von Kaiser Maximilian I. und der Maria vor Burgund, mit der spanischen Prinzessin Johanna der Wahnsinnigen, waren eine österreichische und eine spanische Linie der Habsburger entstanden. Im Jahre 1700 starb die spanische Linie aus. Die Folge war der Spanische Erbfolgekrieg mit den zwei Hauptkontrahenten Österreich und einer Nebenlinie des französischen Königshauses. Österreich verlor den Krieg. Die 1706 aufgestellte Säule aus rotem Kramsacher Marmor stammt vom Trentiner Bildhauer Christophoro Benedetti. Auf den Sockeln stehen vier Heiligenfiguren: Hl. Anna (im Norden, Mutter von Maria) Hl. Kassian (im Westen, sagenhafter Gründer des Bistums Säben, des Vorläufers des Bistums Brixen, Diözesanpatron der Diözese Brixen - Tirol gehörte bis 1918 zur Diözese Brixen) Hl. Georg (im Süden, mit Drachen und Lanze, Ritterpatron und früher Tiroler Landespatron, 1772 vom hl. Josef als Landespatron abgelöst, heue nach dem hl. Josef zweiter Landespatron) Hl. Vigilius (im Osten, einer der ersten Bischöfe von Trient, mit Knüppeln und einem Schuh von Heiden erschlagen, Diözesanpatron von Trient - Tirol und die Bistümer Brixen und Trient bildeten lange eine Einheit) Über der korinthischen Marmorsäule mit vier Putten steht die Statue der Maria Immaculata, dessen Original sich seit 1958 in der Stiftskirche Fiecht befindet. 1704 wurde auch für den Annatag eine jährliche Prozession von der damaligen St. Jakobs-Stadtkirche zur Annasäule gelobt. Es ist jedoch unklar, wie lange dieses Gelöbnis eingehalten wurde. Bis in die 1990er Jahre wurde an jedem Samstag Abend eine Kerze in der nördlich angebrachten Laterne (unter der hl. Anna) angezündet, was auf dieses Gelöbnis von 1704 zurückgeht.

Sehenswertes

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Annasäule

(Maria-

Theresien-

Straße)

Am 26. Juli 1703, dem Festtag der hl. Anna, verließen im Zuge der Kampfhandlungen des "Boarischen Rummels" die letzten bayerischen Truppen Tirol. Aus Dankbarkeit darüber gelobten die Tiroler Landstände 1704 die Errichtung einer Dankessäule, wobei es sich eigentlich um eine Mariensäule handelt. Diese Kämpfe waren ein Teil des Spanischen Erbfolgekriegs. Durch die Heirat von Philipp dem Schönen, dem Sohn von Kaiser Maximilian I. und der Maria vor Burgund, mit der spanischen Prinzessin Johanna der Wahnsinnigen, waren eine österreichische und eine spanische Linie der Habsburger entstanden. Im Jahre 1700 starb die spanische Linie aus. Die Folge war der Spanische Erbfolgekrieg mit den zwei Hauptkontrahenten Österreich und einer Nebenlinie des französischen Königshauses. Österreich verlor den Krieg. Die 1706 aufgestellte Säule aus rotem Kramsacher Marmor stammt vom Trentiner Bildhauer Christophoro Benedetti. Auf den Sockeln stehen vier Heiligenfiguren: Hl. Anna (im Norden, Mutter von Maria) Hl. Kassian (im Westen, sagenhafter Gründer des Bistums Säben, des Vorläufers des Bistums Brixen, Diözesanpatron der Diözese Brixen - Tirol gehörte bis 1918 zur Diözese Brixen) Hl. Georg (im Süden, mit Drachen und Lanze, Ritterpatron und früher Tiroler Landespatron, 1772 vom hl. Josef als Landespatron abgelöst, heue nach dem hl. Josef zweiter Landespatron) Hl. Vigilius (im Osten, einer der ersten Bischöfe von Trient, mit Knüppeln und einem Schuh von Heiden erschlagen, Diözesanpatron von Trient - Tirol und die Bistümer Brixen und Trient bildeten lange eine Einheit) Über der korinthischen Marmorsäule mit vier Putten steht die Statue der Maria Immaculata, dessen Original sich seit 1958 in der Stiftskirche Fiecht befindet. 1704 wurde auch für den Annatag eine jährliche Prozession von der damaligen St. Jakobs-Stadtkirche zur Annasäule gelobt. Es ist jedoch unklar, wie lange dieses Gelöbnis eingehalten wurde. Bis in die 1990er Jahre wurde an jedem Samstag Abend eine Kerze in der nördlich angebrachten Laterne (unter der hl. Anna) angezündet, was auf dieses Gelöbnis von 1704 zurückgeht.
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