Wilten (mit
Sieglanger,
Mentlberg,
Bergisel)
Wilten liegt im Südwesten der
Stadt zwischen Inn und Sill
und ist mit Hötting das älteste
Siedlungsgebiet im Raum
Innsbruck. Am Fuße des
Bergisels, direkt neben dem
Stift, fand man Grabstellen
aus der jüngeren Bronzezeit
(um 1300 v. Chr.).
Etwa um 300 n. Chr. entstand
das römische Kastell
Veldidena nördlich des
heutigen Stifts. Die Siedlung
dehnte sich im Bereich des
jetzigen Friedhofs und der
Basilika aus.
Eine Dorfsiedlung wird um
925 erstmals "Vuiltina"
genannt und befand sich
etwas nördlich der heutigen
Kreuzung Südring-
Leopoldstraße. Leider ist
davon kaum etwas erhalten.
Wilten blieb bis zur
Eingemeindung 1904 ein
Bauerndorf und reichte mit
seinen Feldern bis zur
Triumphpforte. Direkt am
Stift vorbei führte die
Brennerstraße. Maximilian-
und Salurnerstraße bildeten
die Grenze zwischen
Innsbruck und Wilten.
Zu Wilten gehört auch das
Wohngebiet des Sieglanger.
Das Wort ist eine alte
Flurbezeichnung und umfasst
das Areal nördlich der Straße
nach Völs und südlich der
Autobahn. Südlich der Straße
nach Völs liegt Mentlberg mit
einem Schloss aus dem 19. Jh.
im Stil des Historismus.
Kirchliche
Entwicklung
1128 ließen sich hier
Prämonstratenser nieder und
gründeten das Kloster Wilten.
Vielleicht wurde ein Kloster
schon im 9. Jh. gegründet,
eng verbunden mit der
Legende von den Riesen
Haymon und Thyrsus. Das
Kloster und spätere Stift
erhielt reichen Grundbesitz
und betreut heute noch
zahlreiche Pfarreien in
Innsbruck und der näheren
und weiteren Umgebung. Das
Gebiet der heutigen
Innsbrucker Altstadt gelangte
1180 durch einen
Tauschvertrag zwischen Graf
Berchtold von Andechs und
dem Abt des Klosters Wilten
an die Grafen von Andechs.
Die Schutzheiligen sind der hl.
Laurentius und der hl.
Stephanus, die auf eine
frühchristliche Gründung
hinweisen.
Das älteste Gotteshaus
Wiltens und ganz Innsbrucks
ist das romanische St.
Bartholomäus-Kirchlein, im
Garten zwischen dem Stift
und der Eisenbahn gelegen.
An der Stelle der älteren,
mehrmals umgebauten
Pfarrkirche entstand um 1750
die jetzige Basilika Wilten,
die einstige Dorfkirche, auch
eine bedeutende
Marienwallfahrtskirche.
Durch die rasche
Bevölkerungszunahme kurz
nach 1900 entstanden neue
Pfarren: 1956/57 Kirche zur
Heiligen Familie südlich des
Westfriedhofs, seit 1961
Pfarrkirche für die
Stadtpfarre Wilten-West,
1960-1962 "Maria am Gestade"
für den Sieglanger.
Bergisel
Der Bergisel umfasst im
heutigen Sprachgebrauch nur
mehr den Bereich der Hügels.
Früher verstand man darunter
auch die von Süden
abfallenden Hänge zum
Inntal.
Hier wurden die
Skisprungwettbewerbe bei
den Olympischen
Winterspiele 1964 und 1976
ausgetragen. Die neue
Sprungschanze stammt von
der internationalen
Stararchitektin Zaha Hadid
und wurde 2002 eröffnet.
Vier Bergisel-Schlachten im
Jahre 1809 mit Andreas Hofer
als Anführer gegen die
Franzosen, Bayern und
Sachsen fanden hier statt
(drei wurden von den Tirolern
gewonnen, die vierte
verloren).
Museen und Denkmäler:
Tirol-Panorama mit dem
Riesenrundgemälde und dem
Kaiserjägermuseum, Andreas-
Hofer-Denkmal, Kapelle mit
dem Grab des Gründers der
Tiroler Kaiserjäger (Franz
Philipp Fenner von Fennberg),
Statue Kaiser Franz Josephs
I., Büste Kaiser Karls I.,
Schießstände,
Kaiserjägermuseum u. a.
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