Baiuwaren und Völkerwanderung

Name und Herkunft Um 550 findet sich die erste Erwähnung der Baiuwaren. Man nimmt als ziemlich sicher an, dass der Name sich vom Wort "Baio-varii" ableitet, das soviel bedeutet wie "die Männer aus Baia". Wahrscheinlich lag dieses "Baia" in Böhmen. Vermutlich gehörten zu den Baiuwaren unterschiedliche germanische Stammesgruppen, die erst allmählich zu einem Stamm zusammenwuchsen und dessen Name auf alle Bewohner des Landes zwischen Donau und Alpen übertragen wurde. Zentrum der Stammesbildung war Regensburg, von wo aus die Beherrschung des rätischen Raumes begann. Siedlungen Grabfunde (Friedhöfe) lassen darauf schließen, dass sich die Baiuwaren vor allem an Flüssen und in trockenen Tälern niederließen. Die Ortsnamen mit den Endungen -ing und -ingen deuten auf Besiedlung durch sie hin (Inzing, Hatting etc.). Häufig ist das Bestimmungswort dieser Ortsnamen ein Personenname: Hötting - Hetiningen (bei den Leuten von Hetin). Die Siedlungen waren klein, bestanden aus zehn bis zwanzig Gebäuden, ähnlich den heutigen Weilern. Sie waren aus Holz gebaut, weshalb nichts mehr erhalten ist. Zu einem Gehöft gehörten mehrere Gebäude: Wohnhäuser, Scheunen, Schupfen, Speicher, Vorratsbauten. Um den Hof wurde ein Obst- und Gemüsegarten angelegt, auf den Feldern Roggen, Gerste, Hafer und Flachs angebaut. Als Nutztiere standen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen, Enten, Gänse, Hühner und Bienen in Verwendung. Das wichtigste Arbeitstier war der Ochse. Handwerk Hervorragende Leistungen sind nur im Goldschmiedehandwerk und in der Eisenverarbeitung feststellbar. An Handwerkern gab es Schmiede, Bronze- und Edelmetallverarbeiter, Töpfer, Glasmacher, Holzhandwerker, Textil- und Lederverarbeiter, Kammmacher und Beinschneider. Handel Es dominierte die Naturalwirtschaft. Im Austausch der Güter des täglichen Bedarfs verzichtete man auf gemünztes Geld. Es gab keine eigene Münzprägung. Salzproduktion Salzproduktion und Salzhandel stellten den bedeutendsten, nicht landwirtschaftlichen Wirtschaftszweig des Frühmittelalters dar. Das Salz war als Konservierungsmittel die Voraussetzung für jede intensive Viehwirtschaft, da es die Möglichkeit einer längerfristigen Lagerung von Fleisch und Käse eröffnete. Gewonnen wurde das Salz durch die Ausnützung von Solequellen. Es gab keinen bergmännischen Abbau. Sprache Germanisch war keine einheitliche Sprache, es bestanden viele germanische Dialekte. Althochdeutsch entwickelte sich erst allmählich. Seit dem 5. Jh. hatten auch die germanischen Könige Latein als schriftliche Amtssprache übernommen. Herrscher und ihre Beauftragten mussten zwei oder drei Sprachen beherrschen. Stände Bei den Baiuwaren gab es Stände, in die jeder hineingeboren wurde: der Herzog (aus dem Geschlecht der Agilolfinger) die Adeligen die "gewöhnlichen" Freien die Freigelassenen die unfreien Knechte Die Baiuwaren und Innsbruck Über die Zerstörung von Veldidena um 600 und die Landnahme unseres Gebietes durch die Baiuwaren in den folgenden Jahrhunderten ist nur wenig bekannt. Auffallend ist, dass die alten Siedlungsgebiete auch nach der bairischen Landnahme ihre vorrömischen und römischen Namen (Bsp. Arzl und Vill) beibehalten haben, während allein die Großgemeinde Hötting den Namen eines bairischen Gutsherrn annahm. Hier scheint die Besitznahme unter Anwendung von Gewalt und durch Unterdrückung der einheimischen Altbevölkerung erfolgt zu sein.

Geschichte

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und

Völkerwand

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Name und Herkunft Um 550 findet sich die erste Erwähnung der Baiuwaren. Man nimmt als ziemlich sicher an, dass der Name sich vom Wort "Baio-varii" ableitet, das soviel bedeutet wie "die Männer aus Baia". Wahrscheinlich lag dieses "Baia" in Böhmen. Vermutlich gehörten zu den Baiuwaren unterschiedliche germanische Stammesgruppen, die erst allmählich zu einem Stamm zusammenwuchsen und dessen Name auf alle Bewohner des Landes zwischen Donau und Alpen übertragen wurde. Zentrum der Stammesbildung war Regensburg, von wo aus die Beherrschung des rätischen Raumes begann. Siedlungen Grabfunde (Friedhöfe) lassen darauf schließen, dass sich die Baiuwaren vor allem an Flüssen und in trockenen Tälern niederließen. Die Ortsnamen mit den Endungen -ing und -ingen deuten auf Besiedlung durch sie hin (Inzing, Hatting etc.). Häufig ist das Bestimmungswort dieser Ortsnamen ein Personenname: Hötting - Hetiningen (bei den Leuten von Hetin). Die Siedlungen waren klein, bestanden aus zehn bis zwanzig Gebäuden, ähnlich den heutigen Weilern. Sie waren aus Holz gebaut, weshalb nichts mehr erhalten ist. Zu einem Gehöft gehörten mehrere Gebäude: Wohnhäuser, Scheunen, Schupfen, Speicher, Vorratsbauten. Um den Hof wurde ein Obst- und Gemüsegarten angelegt, auf den Feldern Roggen, Gerste, Hafer und Flachs angebaut. Als Nutztiere standen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen, Enten, Gänse, Hühner und Bienen in Verwendung. Das wichtigste Arbeitstier war der Ochse. Handwerk Hervorragende Leistungen sind nur im Goldschmiedehandwerk und in der Eisenverarbeitung feststellbar. An Handwerkern gab es Schmiede, Bronze- und Edelmetallverarbeiter, Töpfer, Glasmacher, Holzhandwerker, Textil- und Lederverarbeiter, Kammmacher und Beinschneider. Handel Es dominierte die Naturalwirtschaft. Im Austausch der Güter des täglichen Bedarfs verzichtete man auf gemünztes Geld. Es gab keine eigene Münzprägung. Salzproduktion Salzproduktion und Salzhandel stellten den bedeutendsten, nicht landwirtschaftlichen Wirtschaftszweig des Frühmittelalters dar. Das Salz war als Konservierungsmittel die Voraussetzung für jede intensive Viehwirtschaft, da es die Möglichkeit einer längerfristigen Lagerung von Fleisch und Käse eröffnete. Gewonnen wurde das Salz durch die Ausnützung von Solequellen. Es gab keinen bergmännischen Abbau. Sprache Germanisch war keine einheitliche Sprache, es bestanden viele germanische Dialekte. Althochdeutsch entwickelte sich erst allmählich. Seit dem 5. Jh. hatten auch die germanischen Könige Latein als schriftliche Amtssprache übernommen. Herrscher und ihre Beauftragten mussten zwei oder drei Sprachen beherrschen. Stände Bei den Baiuwaren gab es Stände, in die jeder hineingeboren wurde: der Herzog (aus dem Geschlecht der Agilolfinger) die Adeligen die "gewöhnlichen" Freien die Freigelassenen die unfreien Knechte Die Baiuwaren und Innsbruck Über die Zerstörung von Veldidena um 600 und die Landnahme unseres Gebietes durch die Baiuwaren in den folgenden Jahrhunderten ist nur wenig bekannt. Auffallend ist, dass die alten Siedlungsgebiete auch nach der bairischen Landnahme ihre vorrömischen und römischen Namen (Bsp. Arzl und Vill) beibehalten haben, während allein die Großgemeinde Hötting den Namen eines bairischen Gutsherrn annahm. Hier scheint die Besitznahme unter Anwendung von Gewalt und durch Unterdrückung der einheimischen Altbevölkerung erfolgt zu sein.
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