Kurz betrachtet
Triumphpforte
Der Süden der Maria-Theresien-Straße wird
durch die Triumphpforte abgeschlossen,
die an das Jahr 1765 erinnert. Damals war
Maria Theresia in Innsbruck, da ihr Sohn
Leopold hier die spanische Prinzessin Maria
Ludovica heiratete. Leider starb während
der Feierlichkeiten ihr Gatte Kaiser Franz
I. Stephan von Lothringen. Die Südseite
erinnert an das freudige Ereignis der
Hochzeit, die Nordseite (zur Nordkette hin)
an das trauriger Ereignis des Todes. Damals
wurde das Vorstadttor am Ausgang der
Herzog-Friedrich-Straße abgebrochen und aus den Quadern die Triumphpforte
erbaut.
Servitenkloster und Servitenkirche
Im südlichen Bereich der Straße erstreckt sich der
ausgedehnte Komplex des Servitenklosters.
Anfang des 17. Jahrhunderts entstand es im
Auftrag von Erzherzogin Anna Caterina Gonazaga,
der zweiten Gattin von Erzherzog Ferdinand II.
Nach schweren Bombenschäden im Zweiten
Weltkrieg wurde es wiederaufgebaut. Die
Serviten haben sich vor allem der Seelsorge und
der Mission verschrieben. Zentral für sie ist die
Marienverehrung. Die Fresken im Kircheninneren
wurden nach dem Zweiten Weltkrieg vom
Innsbrucker Maler Hans Andre neu gestaltet.
Rathausgalerien
Die Stadtregierung mit dem Bürgermeister an der
Spitze hatte ihren ursprünglichen Sitz im Alten
bzw. Historischen Rathaus beim Stadtturm in der
Altstadt. 1897 übersiedelte sie in das „Neue
Rathaus“ in der Maria-Theresien-Straße. 1939
entstand in der Zeit des Nationalsozialismus der
westliche Trakt an der Fallmerayerstraße.
1996-2002 gestaltete der französische
Stararchitekt Dominique Perrault das Ensemble
von der Maria-Theresien-Straße bis zur
Fallmerayerstraße neu.
Die Rathausgalerien beherbergen auch zahlreiche Geschäfte und mehere Gastronomiebetriebe.
Altes Landhaus
Das Alte Landhaus ist der offizielle Sitz des
Landeshauptmanns. Es handelt sich um einen Barockbau
von Georg Anton Gumpp aus den Jahren 1724 bis 1728.
Im großen Festsaal werden die Sitzungen der
Landesregierung
abgehalten. Hier,
im daneben
liegenden Palais
Taxis und im
dahinter liegenden
Neuen Landhaus
(Landhaus 1) sowie dem Landhaus 2, einem Neubau in der
Heiliggeiststraße, befinden sich die Büros des Amtes der
Tiroler Landesregierung.
Annasäule
Die Annasäule im nördlichen Teil der
Straße erinnert an den Spanischen
Erbfolgekrieg, bei dem die mit Frankreich
verbündeten Bayern im Jahre 1703 in Tirol
einmarschierten, jedoch am Annatag (26.
Juli) wieder vertrieben werden konnten.
Auf der Säule steht oben die hl. Maria. Auf
dem Sockel blicken die hl. Anna nach
Norden zur Altstadt, der hl. Georg als
zweiter Tiroler Landespatron nach Süden
in Richtung Triumphpforte schauen, nach
Westen der hl. Kassian als Patron der
Diözese Brixen und nach Osten der hl. Vigilius als Patron der
Diözese Trient.
Adelspalais
Ab dem 17. Jh. siedelten sich mehrere bedeutende Tiroler Adelsfamilien in der Neustadt an und
ließen sich prächtige Palais errichten. Diese waren meist U-förmig gebaut, wobei sich der Haupttrakt
zur Straße befand und zwei Seitentrakte einen Hof umschlossen. Hinter den Palais gab es in Richtung
Westen bzw. Osten ausgedehnte Gärten, die jedoch im Zuge der Stadterweitungen im 19. Jh.
verschwanden. Nur noch beim Palais Trapp gegenüber dem Alten Landhaus ist der Garten erhalten.
Einige der Palais sind in andere Bauten aufgegangen. Der Baumeister Johann Martin Gumpp d. Ä.
errichtete die Palais Taxis, Troyer-Spaur, Trapp und vielleicht auch Sarntein. Weiters gibt es noch das
Palais Lodron.
Spitalskirche und einstiges Stadtspital
Kurz nach 1300 entstand in der Neustad das
Stadtspital zum Hl. Geist. Es lag wegen der
Ansteckungsgefahr außerhalb der Altstadt.
Dort wurden vor allem alte und gebrechliche
Menschen versorgt. Ärztliche Behandlung
ähnlich im heutigen Sinn gab es erst ab dem
19. Jh. Westlich der Spitalskirche
einschließlich des heutigen Adolf-Pichler-
Platzes befand sich der Friedhof. Auch das
lange Gebäude entlang des Markgrabens war
einst Teil des Spitals.
Die heutige barocke Spitalskirche (1700-1705) stammt von Johann Martin Gumpp d. Ä.
Die Maria-Theresien-Straße und ihre Geschichte
1133 verloren die Grafen von Andechs ihre Burg Ambras
in einem Streit und ließen sich auf der nördlichen
Innseite im Bereich Mariahilf und St. Nikolaus nieder.
1180 erwarben sie in einem Tauschvertrag mit dem
Kloster Wilten Land südlich der Innbrücke. Dort
entstand die Altstadt. 1180 gilt auch als Gründungsjahr
für Innsbruck. Die Siedlung erhielt eine Mauer, einen
Graben und Tore.
1281 wurde Innsbruck durch die die Neustadt (heutige
Maria-Theresien-Straße) bis ungefähr zum Alten Landhaus erweitert. Verlässt man die Altstadt in
Richtung Süden und betritt die Maria-Theresien-Straße, so befindet sich rechter Hand das einstige
Stadtspital. Daran einnert noch die Spitalskirche. Im Barock entstanden mehrere Palais bedeutender
Tiroler Adelsfamilien (etwa das Palais Taxis neben dem Alten Landhaus), das Servitenkloster und das
Alte Landhaus. Ganz moderne Bauten sind die Rathausgalerien und das Kaufhaus Tyrol. Über
Jahrhunderte wohnten in der Neustadt Beamte und wohlhabende Bürger.