Kurz betrachtet
Innsbruck im 21. Jahrhundert - Moderne Architektur
Gerade in den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche bedeutende
Bauwerke entstanden, die auch internationales Aufsehen erregt
haben: SOWI-Fakultät in der Innenstadt, Sprungschanze am
Bergisel und Hungerburgbahn (beide nach Plänen von Zaha Hadid),
Rathausgalerien in der Maria-
Theresien-Straße von Dominique
Perrault, Landhaus 2, Bahnhof, BTV-
Stadtforum, Fußballstadion,
Kaufhaus Tyrol in der Maria-
Theresien-Straße etc.
Heute ist in Innsbruck ein deutlicher
Aufschwung im Sinne moderner Architektur zu verzeichnen. Der
Reiz der Stadt liegt sicherlich in der ausgezeichneten
Verbindung zwischen Stadt, Kultur, Kunst, Einkaufs- und
Bildungsmöglichkeiten sowie der herrlichen Natur mit ihren
vielfältigen Formen des Tourismus.
Innsbruck im 20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert erfolgte die Eingemeindung der
umliegenden Dörfer Wilten, Pradl, Hötting, Mühlau,
Amras, Arzl, Vill und Igls.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Tirol in den
Friedensverträgen von Saint Germain in drei Teile
zerrissen: Nord- und Osttirol blieben bei Österreich,
Südtirol und Trentino (Welschtirol) kamen zu Italien.
Zu Beginn des Jahrhunderts entstanden die
Hungerburgbahn, die
Nordkettenbahn und die
Patscherkofelbahn als
Aufstiegshilfen für den Tourismus, der eine starke Zunahme erziele.
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist vor allem von der Beseitigung
der Bombenschäden in der Stadt und dem Neubau von großen
Wohnvierteln (Reichenau, Sadrach, Sieglanger u. a.) gekennzeichnet.
1964 und 1976 fanden in Innsbruck zweimal die Olympischen
Winterspiele statt.
1964 wurde Innsbruck Sitz einer eigenen Diözese, die Stadtpfarrkirche
zum hl. Jakobus zum Dom erhoben.
Das 19. Jahrhundert - Innsbruck wird größer
Das 19. Jahrhundert ist geprägt von vielen Industriegründungen,
dem Bau der Eisenbahnen durch das Inntal, zum Brenner und zum
Arlberg (um 1860) sowie der Stadterweiterung in verschiedenen
Richtungen (Saggen, Museumstraße, Bozner Platz, Anichstraße,
Maximilianstraße etc.). Tirol entwickelte sich langsam zu einem
Tourismusland. 1849 löste Innsbruck Meran als Landeshauptstadt ab.
Gegen Ende des Jahrhunderts entstanden im Westen der Stadt das
Klinikareal und der Westfriedhof. In Österreich regierte von 1848 bis
1916 Kaiser Franz Joseph.
Die Freiheitskämpfe von 1809
Als der französische Kaiser Napoleon mit
seinen Verbündeten Österreich erobern
konnte, erhoben sich im Jahre 1809 die
Tiroler unter der Führung von Andreas
Hofer gegen ihn. Gekämpft wurde an
verschiedenen Stellen in Tirol. Von den vier
Schlachten am Bergisel, den Abhängen
südlich von Innsbruck, konnten die Tiroler
Freiheitskämpfer drei gewinnen. Die
entscheidende vierte verloren sie. Andreas
Hofer wurde 1810 in Mantua erschossen, seine Gebeine später in
die Innsbrucker Hofkirche überführt.
1765 - Maria Theresia besucht Innsbruck
1765 reiste Maria Theresia zur Hochzeit ihres Sohnes Erzherzog
Leopold mit der spanischen Prinzessin Maria Ludovica nach Innsbruck.
Die Erzherzogin von Österreich, so ihr Titel, gab den Auftrag zum
Umbau der Hofburg. Als während
der Hochzeitsfeierlichkeiten ihr
Gatte Kaiser Franz I. Stephan
von Lothringen hier verstarb,
ließ sie sein Sterbezimmer in
eine Kapelle umwandeln und gründete das Adelige
Damenstift.
Die Triumphpforte am südlichen Ende der Maria-
Theresien-Straße erinnert an Hochzeit und Tod.
1703 - Spanischer Erbfolgekrieg - „Boarischer Rummel“
Durch die Heirat von Philipp dem Schönen, dem
Sohn Kaiser Maximilians I., mit der spanischen
Prinzessin Johanna die Wahnsinnige entstanden zwei
Linien der Habsburger, eine spanische und eine
österreichische. Die spanische Linie starb im Jahre
1700 aus. Im Spanischen Erbfolgekrieg stritten die
österreichischen Habsburger und eine Nebenlinie
des französischen Königshauses um Spanien und die
Besitzungen in Mittel- und Südamerika. 1703
drangen die mit den Franzosen verbündeten Bayern
in Tirol ein und wurden am Annatag desselben
Jahres wieder vertrieben. Man spricht vom
„Boarischen Rummel“ Daran erinnert die Annasäule
in der Maria-Theresien-Straße.
Zweite Linie der Tiroler Habsburger
Unter den weiteren Landesfürsten wurde Innsbruck immer wieder
Zentrum für Kunst und Kultur. Erzherzog Ferdinand II. heiratete die
Augsburger Bürgerstochter Philippine Welser und ließ für sie Schloss
Ambras zu einer prächtigen Renaissanceanlage ausbauen. Beide sind in
der Silbernen Kapelle, einem Anbau der Hofkirche,
bestattet.
Der unverheiratete Erzherzog Maximilian III. der
Deutschmeister gehörte dem Deutschen Orden an
und tat viel für das religiöse Leben des Landes.
Sein Grabmal befindet sich im Dom zu Innsbruck.
Unter Erzherzog Leopold V. und seiner
italienischen Gattin Claudia de‘ Medici blühte das
Hofleben unter italienischem Einfluss auf, wobei
vor allem Theater und Oper gefördert wurden. An
ihn erinnern der Leopoldsbrunnen und die Jesuitenkirche, wo der
Erzherzog und seine Familie bestattet sind.
Mit dem Tod des zweiten Sohns von Erzherzog Leopold V., Erzherzog
Sigismund Franz, starb im Jahre 1665 die Tiroler Linie der Habsburger
aus, die Regierung fiel an Wien zurück. Anstelle des Kaisers wurden
Statthalter nach Innsbruck geschickt.
Kaiser Maximilian I.
Kaiser Maximilian I., der keinen festen Regierungssitz hatte,
hielt sich häufig in Tirol auf. Er ging hier sehr gerne jagen,
fischen und klettern. Der Bergbau, vor allem Silber und Kupfer
um Schwaz, waren für den Kaiser von besonderer Bedeutung,
litten die Habsburger doch ständig unter Geldnöten. Maximilian
ließ das Goldene Dachl, das Zeughaus an der Sill sowie den
Wappenturm errichten, zahlreiche Altstadthäuser umbauen und
machte Innsbruck zum Zentrum des Habsburgerreichs. Hier
brachte er auch
wichtige Verwaltungs-
behörden unter, denen
sogar die Wiener
Behörden untergeordnet waren. An ihn erinnert
besonders die Hofkirche, die jedoch erst sein Enkel
Kaiser Ferdinand I. erbauen ließ. Bestattet wurde
Maximilian in der Georgskapelle in Wiener Neustadt.
Die erste Linie der Tiroler Habsburger
Der Hauptzweig der Habsburger residierte in Wien, es gab jedoch
Nebenlinien in Graz und in Innsbruck.
Im Jahre 1420 verlegte der Habsburger Herzog Friedrich IV. mit der
leeren Tasche den Regierungssitz von Meran nach Innsbruck und wertete
dadurch die Stadt auf. Er wohnte im Neuhof,
dem späteren "Goldenen-Dachl-Gebäude". In
seine Zeit fällt auch der Beginn des Bergbaus
von Silber und Kupfer in der Gegend von
Schwaz, rund 30 Kilometer östlich von
Innsbruck.
Herzog Friedrich IV., sein Sohn Erzherzog Sigmund der Münzreiche und
Kaiser Maximilian I. prägten das 15. Jahrhundert und die Zeit um 1500.
Erzherzog Sigmund verlegte die Münzprägestätte von Meran nach Hall und
begann mit dem Bau der Hofburg.
1363 - Tirol kommt and die Habsburger
Die Tiroler Landesfürstin Margarete Maultasch
hatte keine Erben und übergab 1363 Tirol an
den Habsburger Herzog Rudolf IV. Zur
allgemeinen Nord-Süd-Verbindung kam nun eine
West-Ost-Verbindung, da der Weg von den
Erblanden der Habsburger im Osten
(Niederösterreich, Teile Oberösterreichs,
Steiermark, Kärnten, Krain) in die Stammlande
im Westen (Nordschweiz, Südwestdeutschland)
durch Tirol führte.
Daran erinnern zwie Denkmäler, eines am
Bozner Platz und eines am Landhausplatz.
Die Gründung Innsbrucks
Die südbayerischen Grafen von Andechs gründeten im
12. Jahrhundert auf Nordseite des Inn im Gebiet der
heutigen Stadtteile St. Nikolaus und Mariahilf eine
Siedlung. Im Jahre 1180 erhielten die Grafen in
einem Tauschvertrag vom Stift Wilten ein Stück Land
südlich der Innbrücke. 1180 gilt als Gründungsjahr.
Innsbruck erlangte als Verkehrsknotenpunkt zwischen
Mittel- bzw. Nordeuropa und Südeuropa rasch
Bedeutung. Hier kamen die Straßen vom Unterinntal
und Oberinntal zusammen, führten über die
Innbrücke in Richtung Brenner und weiter nach Italien. Gerade die Hafenstadt Venedig bot die
Verbindung zu Asien, vor allem zu Indien und China. Zuerst wurden die Waren auf Tragtieren, dann auf
Karren und Wägen über die Berge und durch die Täler transportiert. Ab Hall bestand innabwärts die
Möglichkeit der Flussschifffahrt.
Im Jahre 1281 entstand die Neustadt, die heutige Maria-Theresien-Straße.