Bauernkrieg
e und
Reformation
Kaiser Ferdinand I.
Kaiser Karl V. und sein
Bruder und Nachfolger Kaiser
Ferdinand I. waren die Enkel
von Kaiser Maximilian I., die
Söhne Philipps des Schönen
und der Johanna der
Wahnsinnigen.
Ferdinand wurde 1531
römischer König, 1556 Kaiser
und starb 1564.
Die Regierung als Landesherr
trat Ferdinand zuerst als
Statthalter (anstatt seines
Bruders Kaiser Kals V.) im
Jahre 1523 an. In diesem Jahr
weilte er auch das erste Mal
in Innsbruck. 1525 übernahm
er dann den offiziellen Titel
eines Landesfürsten,
residierte jedoch in Wien.
Bauernerhebungen
und Michael Gaismair
1525 begann die
Bauernerhebung unter
Michael Gaismair. In diesem
Anführer der Bauern begegnet
uns eine der faszinierendsten
und umstrittensten
Persönlichkeiten der Tiroler
Landesgeschichte. Er wollte
auf Grundlage der Bibel eine
demokratische und christliche
Bauernrepublik errichten, die
eigentlich recht fortschrittlich
gewesen wäre. Dabei ging es
ihm vor allem um die Nöte
und Sorgen der Bevölkerung,
die vom Adel stark
ausgebeutet und unterdrückt
wurde.
Aufgrund dieser
Bauernerhebungen wurde in
Innsbruck abermals ein
Landtag abgehalten. Dabei
konnten Bürger und Bauern
aller Landesteile schriftliche
Beschwerden einbringen.
Diese fanden ihren
Niederschlag in der ersten
gedruckten Tiroler
Landesordnung im Jahre
1526.
Weitere Reformen -
Reformation und
Gegenreformation
Bis 1536 weilte Ferdinand
mehrmals kurzfristig in
Innsbruck. In dieser Zeit
betrieb er mit Nachdruck
seine Wahl zum König von
Böhmen (1526 König von
Böhmen und Ungarn).
Bis 1552 blieb die
Innsbrucker Residenz
praktisch verwaist, wenn man
von der bescheidenen
Hofhaltung der beiden
angehenden Königinnen
Anna von Ungarn
(Ferdinands Gattin) und
seiner Schwester
Erzherzogin Maria absieht.
Es war die Zeit der großen
Türkengefahr. Ferdinand
beschloss, seine Gattin und
seine zahlreichen Kinder im
sicheren Innsbruck
unterzubringen. Zwei seiner
Töchter wurden sogar in
Innsbruck geboren.
Im Jahre 1551 fiel der
protestantische Herzog
Moritz von Sachsen mit
seinen Verbündeten in Tirol
ein. Er wollte Kaiser Karl V.
gefangen nehmen. Dieser
hielt sich damals hier auf, um
den Verhandlungen des
Konzils in Trient möglichst
nahe zu sein. Karl entkam mit
knapper Not über den
Brenner. Die Sachsen
besetzten Innsbruck. Nur dem
damaligen Statthalter, dem
Abt von Kempten, war es zu
verdanken, dass die
Eindringlinge, nachdem sie
ihren Hunger und Durst
gestillt hatten, die Stadt
bereits nach zwei Tagen
wieder verließen, ohne
größere Verwüstungen
anzurichten.
Erst in den nun folgenden
Jahren wandte Ferdinand
seine Aufmerksamkeit in
vermehrtem Maße wieder
Tirol zu.
Bauwerke in
Innsbruck
Von 1553-1563 ließ Kaiser
Ferdinand I. die Hofkirche
mit dem leeren Grabmal
Kaiser Maximilians I. in
Innsbruck erbauen. Bis
Ferdinand war der Ort der
Aufstellung der "Schwarzen
Mander" und des geplanten
Grabmals für seinen
Großvater unklar. Im Gespräch
waren die Burgkapelle in
Wiener Neustadt, wo Kaiser
Maximilian I. tatsächlich
begraben liegt, der Wiener
Stephansdom, die St. Jakobs-
Kirche in Innsbruck u. a. So ist
es eigentlich nur Ferdinand I.
zu verdanken, dass das
Grabmal in Innsbruck
aufgestellt wurde.
1561 berief Ferdinand auch
den Jesuitenorden nach
Innsbruck, der hier das erste
Gymnasium Tirols errichtete.
Der Orden baute sein Kolleg
außerhalb der Altstadt
entlang der heutigen
Universitätsstraße. Zur
Betreuung der Hofkirche holte
Ferdinand 1564 die
Franziskaner und ließ ein
Kloster erbauen - heute
befindet sich dort das
Volkskunstmuseum.
Landtag
Unter diesem Begriff versteht
man die Versammlung der
Landstände. Der Landtag
bestand aus Vertretern
•
des Adels
•
der Geistlichkeit
•
der Bürger
•
der Bauern
Die Einberufung des Landtags
stand in der Regel allein dem
Landesfürsten zu. Es ging um
die Beratung über wichtige
Themen, die Tirol betrafen.
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