Geografisch
e Aspekte
Innsbrucks
Das Inntal
Beim Inntal handelt es sich
um ein U-Tal oder Trogtal,
geschaffen durch den
eiszeitlichen Inntalgletscher.
Dieser lagerte das
abgeschürfte Material
(Schotter, Sande, Tone etc.)
am Talboden und an den
Seiten ab: Grund- und
Seitenmoräne. Auf den
Seitenmoränen und
Felsvorsprüngen, die als
Mittelgebirgsterrassen
bezeichnet werden,
entstanden Siedlungen, etwa
die Dörfer Götzens und
Axams.
Der Inn selbst schotterte den
Talboden im Laufe der Zeit
zusätzlich auf. An manchen
Stellen bestehen bis zu 200 m
Schotterauflage bis zum
felsigen Talboden. Der Fluss
wurde erst im 19.
Jahrhundert in eine festes
Bett gezwängt. Vorher konnte
er frei im Bereich des
Talbodens mäandrieren.
Es gab immer wieder
Überschwemmungen,
weshalb viele Dörfer im Inntal
auch auf den Schwemm- bzw.
Schotterkegeln
(Schuttkegeln) der Bäche aus
den Seitentälern entstanden.
Als Beispiele seien hier Hall
auf dem Schuttkegeln des
Weißenbaches und Schwaz auf
jenem des Lahnbaches
genannt.
Straßenverlauf im
Inntal
Wegen der
Überschwemmungen führten
die Römerstraße und die alte
Landstraße entlang der
Talhänge.
Die Straße von Innsbruck ins
Unterinntal verlief
ursprünglich über die
Innbrücke und St. Nikolaus
nach Mühlau, von dort weiter
durch die Dörfer Arzl, Rum,
Rum, Thaur, Absam nach Hall
(MARTHA-Dörfer). In Richtung
Oberinntal gelangte man von
der Innbrücke durch die steil
ansteigende Höttinger Gasse
zur Schneeburggasse und
durch diese weiter nach
Westen.
Die eigentliche Römerstraße
führte vom Süden über den
Brenner entlang des Wipptals
durch die Dörfer Patsch, Lans
und Ampass nach Hall. Eine
Abzweigung zwängte sich
dicht an den Felsen von Burg
Ambras (seit dem 10.
Jahrhundert die Burg der
Grafen von Andechs). Im
heutigen Stadtteil Wilten
entstand das Römerlager
Veldidena, das jedoch mit
der Stadt Innsbruck gar nichts
zu tun hat. In diesem Lager
kreuzten sich die West-Ost-
Verbindung und die Nord-Süd-
Verbindung.
West-Ost-Verbindung:
Abzweigung von der
eigentlichen Römerstraße
über Ampass, Pradl, Amras an
der Südseite des Tals nach
Veldidena, weiter in Richtung
Westen entlang der südlichen
Hänge nach Völs und
Kematen, bei Zirl über den
Inn und weiter über den
Seefelder Sattel nach
Scharnitz und Augsburg.
Nord-Süd-Verbindung:
Brenner, östliches Wipptal,
Abzweigung über den
Hohlweg vom
Sonnenburgerhof herunter
nach Veldidena (im Bereich
der heutigen Wiltener
Basilika).
1133 wurde die Burg Ambras
der Grafen von Andechs von
Heinrich dem Stolzen von
Bayern zerstört. Das war der
Anlass für die Grafen auf die
Nordseite des Inns zu
übersiedeln. Damit verlagerte
sich die Hauptstraße durch
das Tal ebenfalls dorthin. Die
Entstehung eines Marktes am
nördlichen Innufer im
Bereich des heutigen
Stadtteils Mariahilf - St.
Nikolaus zwischen dem
Abhang der Nordkette und
dem Inn geht somit darauf
zurück, dass hier die Straßen
aus dem Ober- und
Unterinntal und aus dem
Süden über den Brenner und
durch das Wipptal
zusammentrafen. Irgendwann
im Zeitraum 1133 und 1180
entstand dann eine Brücke
über den Fluss. Vorher
bestand ein Fährverkehr.
Die Sill drückte durch ihren
Schuttkegel den Inn ganz an
die Nordkette heran. Dies
erklärt den verhältnismäßig
engen Platz für die erste
Siedlung von Innsbruck
zwischen Inn und Abhang der
Nordkette.
Lage und Bedeutung
der Stadt
Innsbruck ist im Laufe der
Jahrhunderte in einem weiten
Becken entstanden, das im
Norden durch das
Karwendelgebirge (Nordkette
mit Seegrube und Hafelekar)
der Nördlichen Kalkalpen und
im Süden durch die Tuxer
Alpen als Teil der
Zentralalpen eingesäumt
wird.
Zur Bedeutung der Stadt als
Brücken- und Verkehrsort
sowie als Verwaltungsort und
Residenz der Tiroler Linie
der Habsburger kam im 19.
Jahrhundert jene als
Fremdenverkehrszentrum
hinzu. Die Berge der
Umgebung bieten genügend
Möglichkeiten für alle Arten
des alpinen Wintersports.
Selten kann eine Stadt so viel
ihren Besuchern bieten:
Kultur, Einkaufsmöglichkeiten,
Erholung (zahlreiche Arten
von Wintersport, Wandern,
Klettern usw.), Natur,
städtisches Milieu im Zentrum
und ländliches Milieu in der
nahen Umgebung.
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