Kaiser Maximilian I.

Leben 1459 Geburt als Sohn Kaiser Friedrichs III. und dessen Gemahlin Eleonore von Portugal in Wiener Neustadt 1486 römisch-deutscher König 1490 Übernahme Tirols und der Vorlande von seinem Verwandten Erzherzog Sigmund dem Münzreichen auf Wunsch der Stände, da Sigmund hohe Schulden hat und mit den Bayern über einen Verkauf von Teilen der Vorlanden verhandelt 1493 Regierung über die Habsburgerländer nach dem Tod seines Vaters - Tirol hat nun keinen selbständigen Landesfürsten mehr 1508 Wunsch der Kaiserkrönung in Rom, doch die Venezianer verhindern seinen Durchzug - ruft sich mit Einverständnis des Papstes selbst in Trient zum „Erwählten Römischen Kaiser“ aus Januar 1519 nach langer Krankheit Tod in Wels auf dem Weg nach Wien - in seinem letzten Testament in Wels Bestimmung der Burgkapelle von Wiener Neustadt als Begräbnisstätte Heirat mit Maria von Burgund 1477 heiratete er in erster Ehe in Gent Maria von Burgund, die Tochter Herzog Karls des Kühnen von Burgund. 1478 Geburt des Sohnes Philipp (später "der Schöne" genannt) geboren, 1480 der Tochter Margarete. 1482, nach fünf Ehejahren, starb die kaum 25-jährige Maria auf einer Reiherjagd in der Nähe von Brüssel, sie stürzte vom Pferd. Maria hatte Tirol nie gesehen. Maximilian wurde von diesem Schicksalsschlag schwer getroffen. Heirat mit Bianca Maria Sforza von Mailand 1494 ging Maximilian seine zweite Ehe mit der reichen Mailänder Erbin Bianca Maria Sforza ein. Es war eine politische Zweckehe, denn Maximilian interessierte sich vor allem für die hohe Mitgift. Mailand war auch das Tor zur italienischen Halbinsel, ein äußerst wichtiges Ziel für Maximilian. Der Kaiser ließ Bianca Maria mehrere Wochen in Innsbruck bis zur Hochzeit warten, die dann in der Burg Hasegg in Hall und in Innsbruck stattfand. Er kümmerte sich wenig um sie, liebte sich nicht, vernachlässigte sie sogar stark. Nur selten war er in Innsbruck. Bianca Maria war eine unglückliche Frau und oft krank. Der Kinderwunsch blieb ihr versagt, wodurch sie ihre wichtigste Pflicht als Frau eines Herrschers nicht erfüllen konnte. Ihr Leben in der Innsbrucker Hofburg vertrieb sie sich mit Jagd, Ausritten, Spielen und Handarbeit. Nach ihrem Tod 1510 wurde sie 1511 in Stift Stams beigesetzt. Maximilian und Tirol 1493 weilte Maximilian längere Zeit in Tirol, sonst war er meist nur tage- oder wochenweise hier. Er lernte "das Land im Gebirge" schätzen und bezeichnete es als "einen Bauernkittel, der gut wärmt". An Tirol faszinierten ihn die hohen Berge mit dem vielen Wild, die ausgedehnten Wälder, die klaren, wasserreichen Flüsse und Seen. Er war ein begeisterter Jäger, Kletterer und Fischer. Ein beliebtes Klettergebiet war die Martinswand bei Zirl. Maximilian regierte "aus dem Sattel", er zog ständig herum und war grundsätzlich nur sehr kurz an einem Ort. Der Kaiser nannte Tirol auch "eine Geldbörse, in die man nie umsonst greift". Seine verschiedensten Unternehmungen und Ideen kosteten sehr viel Geld. Tirol war reich an Bodenschätzen (Silber, Kupfer, Salz). Zunehmend verpfändete er diese Bergwerke an wohlhabende Handelsfamilien, so etwa an die Fugger aus Augsburg. Diese Familien gewannen dadurch auch starken Einfluss auf die Politik. Von Tirol aus verbreitete er zahlreiche Reformen im ganzen Reich. Das Tiroler Landlibell von 1511 stellte eine fortschrittliche Wehrverfassung dar: Die Tiroler durften nur zur Verteidigung ihrer eigenen Landesgrenzen herangezogen werden. Dies war praktisch bis zum 1914 (Beginn des Ersten Weltkriegs) gültig. Maximilian schuf auch großteils jene Landesgrenzen, wie sie bis zum Ersten Weltkrieg hielten. Einige Gebiete, die unter ihm an das Habsburgerreich kamen: 1500 Osttirol, Pustertal, Lienz (Aussterben der Görzer Grafen, letzter Graf war Leonhard von Görz) 1504 Gerichtsbezirke Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel (von Bayern) 1518/19 Gebiet von Ampezzo Maximilian und Innsbruck Der Herrscher machte Innsbruck zu einem zentralen Ort seines Reiches. Er reformierte die Verwaltung, vor allem das Finanzwesen, und er schuf feste Behörden in der Stadt. Innsbruck, damals ca. 5.000 Einwohner, war ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Süden Europas (Brennerpass, Italien, Venedig, wobei Venedig vor allem das Tor zum Nahen und Fernen Osten darstellte) und dem Norden (Deutschland, Niederlande, Skandinavien). Der reiche Warenaustausch (vom Süden Wein, Südfrüchte, vom Norden Glaswaren, Holz, Getreide, Felle, Bergwerksprodukte, Waffen, Metallgeräte) großteils über Innsbruck führte. Besonders Luxusgüter aus Asien wie kostbare Stoffe, Teppiche, Porzellan, Edelsteine, aber vor allem Gewürze, die vor allem über Venedig nach Europa gelangten, waren sehr beliebt. Die Stadt wurde zur Drehscheibe internationaler Veranstaltungen. 1518 fand hier etwa der erste österreichische Ausschusslandtag (Generallandtag) statt, zu vergleichen mit einem Parlamentsforum, wo unter anderem über die Türkengefahr beraten wurde. Abgesandte aus dem ganzen Reich kamen hier immer wieder zusammen. Innsbruck wurde zum größten Waffen- und Rüstungsdepot der österreichischen Erblande, das Zeughaus an der Sill zu einem der umfangreichsten Waffenlager Europas. Damit verbunden war auch die Herstellung von Kanonen und anderen Waffen: Geschützgießereien in Mühlau und bei Büchsenhausen. Daneben machte der Herrscher Innsbruck zu einem Zentrum der Kunst, indem er an die bedeutendsten Künstler seiner Zeit Aufträge erteilte, so etwa an den Maler und Entwurfszeichner Albrecht Dürer, an die Erzgießer Stefan Godl, Peter Fischer, Peter Löffler und an die Baumeister Türing. Sie alle haben mit den "Schwarzen Mandern" in der Hofkirche zu tun. Maximilian hielt sich eine eigene Hofkapelle mit berühmten Musikern: Paul Hofhaimer, Heinrich Isaac (Lied "Innsbruck, ich muss dich lassen"). An der Stelle des heutigen Alten Landhauses entstand die Plattnerwerkstätte des Konrad Seusenhofer, der modisch gestaltete Prunkharnische herstellte und in ganz Europa verkaufte. Ein solcher Harnisch gehörte König Heinrich VIII. von England, der wegen seiner sechs Frauen bekannt war. Kaiser Maximilian I. übergab der oberitalienischen Familie Taxis den ersten Postdienst im Reich, dessen Zentrale ebenfalls Innsbruck war. Von den ungefähr 130 Häusern der Altstadt sind über 80 vor 1600 entstanden, großteils umgebaut, die meisten davon in maximilianischer Zeit. Deshalb kann der Kaiser als Stadtbauherr von Innsbruck bezeichnet werden. In seinem Dienst standen Mitglieder der Baumeisterfamilie Türing. Im November 1518 kam der "erwählte römische Kaiser" zum letzten Mal nach Innsbruck, alt und kränklich. In der neuen Burg (Hofburg) wohnten die jugendlichen Königinnen Anna von Ungarn und Maria von Habsburg. Der alte Kaiser hatte hohe Schulden bei verschiedenen Innsbrucker Gastwirten. Diese verweigerten die Beherbergung seines Gefolges, das vor der Stadtmauer übernachten musste. Allerdings muss gesagt werden, dass dieses Gefolge des Kaisers aus weit mehr als 450 Personen bestand: Hofstaat und Fürsten, Gäste, Gesandte etc. Der Kaiser war schwer enttäuscht und reiste schnell weiter. In Wels fühlte er sich zu krank zum Weiterreisen und diktierte seinen letzten Willen. Dort starb er dann im Januar 1519. Er hatte angeordnet, in der Burgkapelle von Wiener Neustadt bestattet zu werden. Somit ist sein Grab in der Hofkirche in Innsbruck leer. Maximilian an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit Maximilians Zeit ist gekennzeichnet vom Übergang vom Mittelalter (Gotik) zur Neuzeit (Renaissance). Einerseits ist er noch dem Mittelalter verhaftet (Ritterwesen, Turniere, Harnische, Aberglaube), andererseits schon der Neuzeit (Erfindungen, Entdeckungen, Neuerungen im Heerwesen, Kunst als politische und persönliche Propaganda). Man kann Maximilian als Universalmenschen bezeichnen, was wiederum ganz dem Gedankengut der Renaissance entspricht. Er war Forscher, Dichter (angeblich Text des Musikstücks von "Innsbruck, ich muss dich lassen"), beherrschte mindestens fünf Sprachen, war Philosoph, Maler, Erfinder, Musiker und mehr. Vorranging war ihm der Gedanke der eigenen Darstellung und Verehrung durch die Künste, was deutlich am Goldenen Dachl, an den Porträtdarstellungen in Schloss Ambras, an der Idee eines Hofkirche in Innsbruck und am Wappenturm zu sehen ist. Er schrieb selbst Bücher, in denen er seine Heldentaten erzählte, oder er gab den Auftrag zu solchen Büchern: "Triumphzug", "Weißkunig", "Theuerdank", "Freydal". Im "Ambraser Heldenbuch", einer Sammlung mittelalterlicher Heldenlieder und Sagen, befindet sich die einzige erhaltene Kopie des Gudrunliedes. Das "Jagdbuch", das "Fischereibuch" und die "Zeughausbücher" geben wertvolle Auskünfte über Tirol betreff Jagd, Fischerei, Waffenwesen, Topografie, Genealogie usw. Besonders interessant sind dort die verschiedenen topografischen Abbildungen, so etwa jene des Achensees. Man kann somit durchaus von einem goldenen Zeitalter für Innsbruck unter Maximilian I. sprechen. Einige Erinnerungen in Innsbruck Goldenes Dachl, Zeughaus, viele Altstadthäuser, tlw. die Hofburg, Wappenturm, Hofkirche mit leerem Grabmal (erst nach seinem Tod, nicht in Innsbruck geplant), Quaternionen- oder Reichsadler, St. Georgsaltar in Schloss Ambras, verschiedene erhaltene Bücher, Maximilianstraße.
Burgund war ein zusammenhangloses Staatengebilde, teils dem französischen, teils dem flämischen Kulturkreis zugehörig. Es umfasste, wenn man es grob betrachtet, die heutigen Beneluxländer, Gebiete von Nord- und Westfrankreich, Burgund (Bourgogne) und die Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté), einige dem französischen, andere dem deutschen Herrscher lehenspflichtig. Burgund galt als sagenhaft reiches Land und hatte sehr viel Einfluss. Aus der politischen Ehe war eine Liebesehe geworden.
Leben in der Hofburg in Innsbruck •	Hofgesinde Maximilians und der Bianca Maria Sforza rund 650 Personen und ca. 650 Pferde  •	Der Hofstaat Biancas bestand aus ca. 150 Personen (dabei: Kanzler, persönliche DienerInnen, Wäscherinnen, Näherinnen, Mundschenk, Apotheker Türsteher, Friseur, Arzt, Stallmeister, Koch, Küchengehilfen, Sekretäre, Heizer, Wasser- und Holzträger, Schneider, Schuster, Hutmacher, Sattler, Pferdeknechte etc.) •	War Maximilian ohne sie auf Reisen, bestand sein Gefolge aus rund 450 Personen •	Üblicher Tageslauf der Kaiserin: 07.00 Messe für alle Frauen / zwei Mahlzeiten pro Tag (Frühmahl gegen 09.00, im Winter 10.00, Abendmahl gegen 16.00, aber kein Frühstück – Kaffee, Kakao, Tee gab es noch nicht), noch keine Gabeln, der Vorschneider schnitt das Fleisch in kleine Stücke, die mit der Hand gegessen wurden  •	Abend – Nacht: Bei Einbruch der Dunkelheit ging man schon schlafen – Kerzen und offene Feuer vermehrten die Brandgefahr / keine Heizung in den Schlafzimmern / geschlafen wurde nackt meist in sitzender Stellung / Himmelbetten mit Vorhängen / Federbett, Bettpfannen zum Wärmen •	Körperpflege – Gesicht: Kein Fließwasser, üblich war ein wöchentliches Bad

Geschichte

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Kaiser

Maximilian I.

Leben 1459 Geburt als Sohn Kaiser Friedrichs III. und dessen Gemahlin Eleonore von Portugal in Wiener Neustadt 1486 römisch-deutscher König 1490 Übernahme Tirols und der Vorlande von seinem Verwandten Erzherzog Sigmund dem Münzreichen auf Wunsch der Stände, da Sigmund hohe Schulden hat und mit den Bayern über einen Verkauf von Teilen der Vorlanden verhandelt 1493 Regierung über die Habsburgerländer nach dem Tod seines Vaters - Tirol hat nun keinen selbständigen Landesfürsten mehr 1508 Wunsch der Kaiserkrönung in Rom, doch die Venezianer verhindern seinen Durchzug - ruft sich mit Einverständnis des Papstes selbst in Trient zum „Erwählten Römischen Kaiser“ aus Januar 1519 nach langer Krankheit Tod in Wels auf dem Weg nach Wien - in seinem letzten Testament in Wels Bestimmung der Burgkapelle von Wiener Neustadt als Begräbnisstätte Heirat mit Maria von Burgund 1477 heiratete er in erster Ehe in Gent Maria von Burgund, die Tochter Herzog Karls des Kühnen von Burgund. 1478 Geburt des Sohnes Philipp (später "der Schöne" genannt) geboren, 1480 der Tochter Margarete. 1482, nach fünf Ehejahren, starb die kaum 25-jährige Maria auf einer Reiherjagd in der Nähe von Brüssel, sie stürzte vom Pferd. Maria hatte Tirol nie gesehen. Maximilian wurde von diesem Schicksalsschlag schwer getroffen. Heirat mit Bianca Maria Sforza von Mailand 1494 ging Maximilian seine zweite Ehe mit der reichen Mailänder Erbin Bianca Maria Sforza ein. Es war eine politische Zweckehe, denn Maximilian interessierte sich vor allem für die hohe Mitgift. Mailand war auch das Tor zur italienischen Halbinsel, ein äußerst wichtiges Ziel für Maximilian. Der Kaiser ließ Bianca Maria mehrere Wochen in Innsbruck bis zur Hochzeit warten, die dann in der Burg Hasegg in Hall und in Innsbruck stattfand. Er kümmerte sich wenig um sie, liebte sich nicht, vernachlässigte sie sogar stark. Nur selten war er in Innsbruck. Bianca Maria war eine unglückliche Frau und oft krank. Der Kinderwunsch blieb ihr versagt, wodurch sie ihre wichtigste Pflicht als Frau eines Herrschers nicht erfüllen konnte. Ihr Leben in der Innsbrucker Hofburg vertrieb sie sich mit Jagd, Ausritten, Spielen und Handarbeit. Nach ihrem Tod 1510 wurde sie 1511 in Stift Stams beigesetzt. Maximilian und Tirol 1493 weilte Maximilian längere Zeit in Tirol, sonst war er meist nur tage- oder wochenweise hier. Er lernte "das Land im Gebirge" schätzen und bezeichnete es als "einen Bauernkittel, der gut wärmt". An Tirol faszinierten ihn die hohen Berge mit dem vielen Wild, die ausgedehnten Wälder, die klaren, wasserreichen Flüsse und Seen. Er war ein begeisterter Jäger, Kletterer und Fischer. Ein beliebtes Klettergebiet war die Martinswand bei Zirl. Maximilian regierte "aus dem Sattel", er zog ständig herum und war grundsätzlich nur sehr kurz an einem Ort. Der Kaiser nannte Tirol auch "eine Geldbörse, in die man nie umsonst greift". Seine verschiedensten Unternehmungen und Ideen kosteten sehr viel Geld. Tirol war reich an Bodenschätzen (Silber, Kupfer, Salz). Zunehmend verpfändete er diese Bergwerke an wohlhabende Handelsfamilien, so etwa an die Fugger aus Augsburg. Diese Familien gewannen dadurch auch starken Einfluss auf die Politik. Von Tirol aus verbreitete er zahlreiche Reformen im ganzen Reich. Das Tiroler Landlibell von 1511 stellte eine fortschrittliche Wehrverfassung dar: Die Tiroler durften nur zur Verteidigung ihrer eigenen Landesgrenzen herangezogen werden. Dies war praktisch bis zum 1914 (Beginn des Ersten Weltkriegs) gültig. Maximilian schuf auch großteils jene Landesgrenzen, wie sie bis zum Ersten Weltkrieg hielten. Einige Gebiete, die unter ihm an das Habsburgerreich kamen: 1500 Osttirol, Pustertal, Lienz (Aussterben der Görzer Grafen, letzter Graf war Leonhard von Görz) 1504 Gerichtsbezirke Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel (von Bayern) 1518/19 Gebiet von Ampezzo Maximilian und Innsbruck Der Herrscher machte Innsbruck zu einem zentralen Ort seines Reiches. Er reformierte die Verwaltung, vor allem das Finanzwesen, und er schuf feste Behörden in der Stadt. Innsbruck, damals ca. 5.000 Einwohner, war ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Süden Europas (Brennerpass, Italien, Venedig, wobei Venedig vor allem das Tor zum Nahen und Fernen Osten darstellte) und dem Norden (Deutschland, Niederlande, Skandinavien). Der reiche Warenaustausch (vom Süden Wein, Südfrüchte, vom Norden Glaswaren, Holz, Getreide, Felle, Bergwerksprodukte, Waffen, Metallgeräte) großteils über Innsbruck führte. Besonders Luxusgüter aus Asien wie kostbare Stoffe, Teppiche, Porzellan, Edelsteine, aber vor allem Gewürze, die vor allem über Venedig nach Europa gelangten, waren sehr beliebt. Die Stadt wurde zur Drehscheibe internationaler Veranstaltungen. 1518 fand hier etwa der erste österreichische Ausschusslandtag (Generallandtag) statt, zu vergleichen mit einem Parlamentsforum, wo unter anderem über die Türkengefahr beraten wurde. Abgesandte aus dem ganzen Reich kamen hier immer wieder zusammen. Innsbruck wurde zum größten Waffen- und Rüstungsdepot der österreichischen Erblande, das Zeughaus an der Sill zu einem der umfangreichsten Waffenlager Europas. Damit verbunden war auch die Herstellung von Kanonen und anderen Waffen: Geschützgießereien in Mühlau und bei Büchsenhausen. Daneben machte der Herrscher Innsbruck zu einem Zentrum der Kunst, indem er an die bedeutendsten Künstler seiner Zeit Aufträge erteilte, so etwa an den Maler und Entwurfszeichner Albrecht Dürer, an die Erzgießer Stefan Godl, Peter Fischer, Peter Löffler und an die Baumeister Türing. Sie alle haben mit den "Schwarzen Mandern" in der Hofkirche zu tun. Maximilian hielt sich eine eigene Hofkapelle mit berühmten Musikern: Paul Hofhaimer, Heinrich Isaac (Lied "Innsbruck, ich muss dich lassen"). An der Stelle des heutigen Alten Landhauses entstand die Plattnerwerkstätte des Konrad Seusenhofer, der modisch gestaltete Prunkharnische herstellte und in ganz Europa verkaufte. Ein solcher Harnisch gehörte König Heinrich VIII. von England, der wegen seiner sechs Frauen bekannt war. Kaiser Maximilian I. übergab der oberitalienischen Familie Taxis den ersten Postdienst im Reich, dessen Zentrale ebenfalls Innsbruck war. Von den ungefähr 130 Häusern der Altstadt sind über 80 vor 1600 entstanden, großteils umgebaut, die meisten davon in maximilianischer Zeit. Deshalb kann der Kaiser als Stadtbauherr von Innsbruck bezeichnet werden. In seinem Dienst standen Mitglieder der Baumeisterfamilie Türing. Im November 1518 kam der "erwählte römische Kaiser" zum letzten Mal nach Innsbruck, alt und kränklich. In der neuen Burg (Hofburg) wohnten die jugendlichen Königinnen Anna von Ungarn und Maria von Habsburg. Der alte Kaiser hatte hohe Schulden bei verschiedenen Innsbrucker Gastwirten. Diese verweigerten die Beherbergung seines Gefolges, das vor der Stadtmauer übernachten musste. Allerdings muss gesagt werden, dass dieses Gefolge des Kaisers aus weit mehr als 450 Personen bestand: Hofstaat und Fürsten, Gäste, Gesandte etc. Der Kaiser war schwer enttäuscht und reiste schnell weiter. In Wels fühlte er sich zu krank zum Weiterreisen und diktierte seinen letzten Willen. Dort starb er dann im Januar 1519. Er hatte angeordnet, in der Burgkapelle von Wiener Neustadt bestattet zu werden. Somit ist sein Grab in der Hofkirche in Innsbruck leer. Maximilian an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit Maximilians Zeit ist gekennzeichnet vom Übergang vom Mittelalter (Gotik) zur Neuzeit (Renaissance). Einerseits ist er noch dem Mittelalter verhaftet (Ritterwesen, Turniere, Harnische, Aberglaube), andererseits schon der Neuzeit (Erfindungen, Entdeckungen, Neuerungen im Heerwesen, Kunst als politische und persönliche Propaganda). Man kann Maximilian als Universalmenschen bezeichnen, was wiederum ganz dem Gedankengut der Renaissance entspricht. Er war Forscher, Dichter (angeblich Text des Musikstücks von "Innsbruck, ich muss dich lassen"), beherrschte mindestens fünf Sprachen, war Philosoph, Maler, Erfinder, Musiker und mehr. Vorranging war ihm der Gedanke der eigenen Darstellung und Verehrung durch die Künste, was deutlich am Goldenen Dachl, an den Porträtdarstellungen in Schloss Ambras, an der Idee eines Hofkirche in Innsbruck und am Wappenturm zu sehen ist. Er schrieb selbst Bücher, in denen er seine Heldentaten erzählte, oder er gab den Auftrag zu solchen Büchern: "Triumphzug", "Weißkunig", "Theuerdank", "Freydal". Im "Ambraser Heldenbuch", einer Sammlung mittelalterlicher Heldenlieder und Sagen, befindet sich die einzige erhaltene Kopie des Gudrunliedes. Das "Jagdbuch", das "Fischereibuch" und die "Zeughausbücher" geben wertvolle Auskünfte über Tirol betreff Jagd, Fischerei, Waffenwesen, Topografie, Genealogie usw. Besonders interessant sind dort die verschiedenen topografischen Abbildungen, so etwa jene des Achensees. Man kann somit durchaus von einem goldenen Zeitalter für Innsbruck unter Maximilian I. sprechen. Einige Erinnerungen in Innsbruck Goldenes Dachl, Zeughaus, viele Altstadthäuser, tlw. die Hofburg, Wappenturm, Hofkirche mit leerem Grabmal (erst nach seinem Tod, nicht in Innsbruck geplant), Quaternionen- oder Reichsadler, St. Georgsaltar in Schloss Ambras, verschiedene erhaltene Bücher, Maximilianstraße.
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